Zehn junge Frauen und Männer aus Böhmenkirch erhalten von der Bürgerstiftung den Bildungs- und Fortbildungspreis. Junge, engagierte Menschen sind von der Böhmenkircher Bürgerstiftung ausgezeichnet worden. Die Ehrungen übernahmen Bürgermeister und Stiftungsratsvorsitzender Matthias Nägele (hinten links) sowie der Vorsitzende des Stiftungsvorstands, Jürgen Lenz, und sein Stellvertreter Roland Lang (zweite Reihe hinten von rechts).
Leistung lohnt sich. Dieser Gedanke soll weit in unsere Gemeinde ausstrahlen.“ Das sagte Roland Lang vom Stiftungsvorstand der Bürgerstiftung Böhmenkircher Alb. Vergangene Woche wurden in einer Feierstunde im dortigen Rathaus zehn junge Menschen ausgezeichnet. Sie weisen entweder einen besonderen Schul- oder Ausbildungsabschluss vor, oder sie haben sich ehrenamtlich für die Gemeinschaft engagiert.
Gute Praktiker sind für die Zukunft enorm wichtig. Das erfahren wir täglich mehr.
Jürgen Lenz
Vorsitzender des Stifungsrats
Wie Lang in seiner Begrüßung äußerte, wurden die jungen Leute in diesem Jahr bereits zum zwölften Mal mit Geldbeträgen zwischen 100 und 300 Euro belohnt. Seit Gründung der Bürgerstiftung im Jahr 2010 wurden schon 139 Schülerinnen und Schüler, dazu Auszubildende und Sportlerinnen, mit rund 27 000 Euro bedacht.
Böhmenkirchs Bürgermeister Matthias Nägele betonte als Vorsitzender des Stiftungsrates, dass jeder schulische und berufliche Abschluss mit bestimmter Qualität hervorgehoben werde. „Man darf sich auch mehrere Male bewerben und damit mehrfach ausgezeichnet werden.“ Insgesamt gehe es nicht nur um gymnasiale Abschlüsse, sondern um Leistungen quer durch alle Schulen oder Ausbildungen. „Es geht um Respekt für ein Engagement heller Köpfe auf der ganzen Bandbreite vieler Bildungsmöglichkeiten.“
Stiftungsvorstand Jürgen Lenz würdigte zunächst Patricia Drechsler mit einem Realschulabschluss von 2,0 an der Hillerschule in Steinheim. Ihr großes soziales Engagement zeige sich in ihrer Leistung als Oberministrantin, als Jugend- und Gruppenleiterin, im Liederkranz und mit vielen weiteren musikalischen Talenten, die sie im Rahmen der Feierstunde auch unter Beweis stellte. Max Wollinger erhielt seine Auszeichnung als Klassenbester der Daniel-Straub-Realschule mit einem Notendurchschnitt vom 1,8. Er spielt seit sieben Jahren aktiv in der Jugendmannschaft der SG Lauterstein und „macht jetzt im Ort eine Ausbildung zum Fachinformatiker“. Hendrik Nagel hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Fachinformatiker mit der Note 1 gemacht, war im DRK-Ortsverein, ist als DJ im Einsatz und programmiert eigenständig Projekte. Lara Frey hat einen Realschulabschluss mit 1,6 an der Hillerschule in Steinheim in der Tasche und spielt seit 13 Jahren aktiv im Musikverein Söhnstetten.
Benjamin Knoblauch erreichte den ersten Platz bei einer Teamarbeit namens „Inferno“ beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt zum Thema Waldbrandbekämpfung aus der Luft. Diese Forschungsarbeit wird international vorgestellt. Aktuell befindet er sich im Masterstudium an der Uni Stuttgart für Luft- und Raumfahrtechnik. Alexander Lenz absolvierte eine Ausbildung zum Schreiner. Sein Gesellenstück wurde mit 1,6 bewertet, ein Getränketräger mit 1,9 und es gab einen Designpreis. „Gute Praktiker sind für die Zukunft enorm wichtig“, bemerkte Lenz bei der Auszeichnung. „Das erfahren wir täglich mehr. Diese Leute sind bedeutsam.“
Valentin Fronz wurde nach seiner Ausbildung zum Zimmermann Jahrgangsbester mit 93 von 100 Punkten. „Bleib möglichst in der örtlichen Firma. Wir brauchen hier gute Leute. Da kannst du was Bleibendes schaffen, was auch 100 Jahre hält“, ermunterte Lenz den jungen Mann.
Elena Geiger hat ihr Abitur am Helfenstein-Gymnasium mit 1,7 gemacht. Sie engagiert sich als Oberministrantin, betätigt sich musikalisch in der Fiddle Bland und im Musikverein Schnittlingen und studiert jetzt an der Hochschule in Stuttgart Bauingenieurin. Sabrina Selg hat ihre Bachelorarbeit mit 1,6 abgeschlossen. Sie studiert Soziale Arbeit und BWL an der Kolping Akademie in Memmingen und Mindelheim. „Sie hat die besondere Gabe, immer eine helfende Hand zu reichen“, fügte Lenz hinzu und verwies auch auf ihr Engagement beim Musikverein Schnittlingen und ihren Einsatz als Oberministrantin.
Die „Überfliegerin“
Als „Überfliegerin und Beste von allen“ bezeichnete Lenz Yvonne Schmitt, die an der Messelbergschule in Donzdorf einen Realschulabschluss mit 1,2 erreichte. Mit diesem sind diverse Preise im Fach Religion, Technik und Mathematik verbunden. Als Schülersprecherin erhielt sie die Gold-Karte der Graduierungsstufe, bei der das Sozialverhalten bewertet wird. „Die Beste kriegt on top auch von uns einen Hunderter drauf“, kündigte Lenz an.